Diagnostika für SARS-CoV-2

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Die Verbesserung von Diagnostika ermöglicht nicht nur eine bessere und schnellere Identifikation von Infizierten, sondern kann auch die Erkennung von überstandenen Infektionen mit potentieller Immunität gegen SARS-CoV-2 voranbringen.

Schnüffelnd zur Coronadiagnose

Ein Forscherteam unter der Leitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) veröffentlichte in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Fachmagazin BMC Infectious Diseases eine Studie über Hunde, die mit dem SARS-CoV-2-Virus infizierte Menschen erschnüffeln können. Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von SARS-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden. Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Holger Volk

Kooperationspartner:

  • Bundeswehr
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
  • Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

weitere Informationen: Webseite der TiHo

Über die klinische Routine hinausgehende SARS-CoV-2-Antikörpertests

Ein Multiplex-Coronavirus-Test zur Bewertung der Kreuzreaktivität auf endemische Coronavirus-Antigene

Angesichts der Bedeutung der humoralen Immunantwort auf SARS-CoV-2 als globaler Maßstab für die Immunität ist eine detaillierte Analyse erforderlich, um die Serokonversion in der Allgemeinbevölkerung zu überwachen, die Manifestation und das Fortschreiten der COVID-19-Krankheit zu verstehen und letztlich das Ergebnis der Impfstoffentwicklung vorherzusagen. Im Gegensatz zu den derzeit verfügbaren serologischen Assays, die die SARS-CoV-2-Antikörperantwort nur auf der Ebene einzelner Antigene auflösen können, haben wir einen Multiplex-Immunoassay entwickelt, für den wir Spike- und Nukleokapsid-Proteine von SARS-CoV-2 und den endemischen humanen Coronaviren in einem erweiterten Antigen-Panel aufgenommen haben. Im Vergleich zu drei kommerziellen in-vitro-Diagnosetests erreichte unser MultiCoV-Ab die höchste Sensitivität und Spezifität bei der Analyse eines gut charakterisierten Probensatzes von SARS-CoV-2-infizierten und nicht infizierten Individuen. Gleichzeitig zeigten sich in allen Proben hohe IgG-Reaktionen gegen endemische Coronaviren, aber es konnten keine konsistenten kreuzreaktiven IgG-Reaktionsmuster definiert werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir einen robusten, inhaltsreichen und antigensparenden Multiplex-Assay MultiCoV-Ab etabliert und validiert haben, der sich hervorragend zur Überwachung von Impfstudien eignet und epidemiologische Screenings der humoralen Immunität gegen pandemische wie auch endemische Coronaviren erleichtern wird.
MultiCoV-Ab wird in einer Reihe von nationalen und internationalen epidemiologischen Studien eingesetzt werden.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Gérard Krause

Kooperationspartner:

  • Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)
  • Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen (NMI)
  • Universitätsklinikum des Saarlandes

Förderung: 231.000 € des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur & 895.886 € der Helmholtz Gemeinschaft

Tierversuchsfreie Herstellung von rekombinanten monoklonalen Antikörpern zum Nachweis von SARS-CoV-2 Viruspartikeln

Entwicklung universell verwendbarer höherqualitativer Detektionsantikörper für (1) alle antikörperbasierten Schnelltests zum direkten Nachweis von SARS-CoV-2 wie auch (2) für alle diagnotische Tests auf Serumantikörper gegen SARS-CoV-2, basierend auf sequenzdefinierten rekombinanten Antikörpern.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Stefan Dübel & Dr. Giulio Russo

Kooperationspartner:

  • Abcalis GmbH
  • Technische Universität Braunschweig

Förderung: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie & Partnerschaft mit einer Diagnostikfirma

weitere Informationen: Webseite der Technischen Universität Braunschweig

Mathematische Entscheidungshilfen für effizientere COVID-19-Tests

Ein interdisziplinäres Team aus Mathematiker*innen, Informatikern und Medizinern der Jungen Akademie, der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Stuttgart und der Firma Arctoris hat eine Entscheidungshilfe entwickelt, die berechnet, welches Verfahren in einem positiven Probenpool möglichst effektiv alle an COVID-19 erkrankten Personen identifiziert. Mithilfe so genannter Pooling-Verfahren können Proben von verschiedenen Personen zu einem Pool zusammengefasst und in einem Testkit gemeinsam auf COVID-19 getestet werden.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Timo de Wolff

Kooperationspartner:

  • Arctoris Ltd.
  • Die Junge Akademie
  • Technische Universität Braunschweig
  • Universität Stuttgart

weitere Informationen: Webseite der Technischen Universität Braunschweig

Nachweis von Mikro-RNA-Biomarkern bei schwerer COVID-19-Erkrankung

Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 bedeuten nicht nur eine Belastung für die Lunge. Das Virus befällt auch massiv das Herz-Kreislauf-System. Eine Forschungsgruppe von Prof. Dr. Dr. Thomas Thum, Institutsleiter des Fraunhofer ITEM und Direktor des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), hat Mikro-RNA-Biomarker bei schwerkranken COVID-19-Betroffenen nachgewiesen, die auch bei Entzündungsprozessen im Rahmen von Herzerkrankungen zu finden sind. Das Forscherteam hat in Zusammenarbeit mit den MHH-Kliniken für Kardiologie und Angiologie sowie für Pneumologie Blutproben von COVID-19-Kranken untersucht, die intensivmedizinisch behandelt und beatmet wurden. Zum Vergleich wurde in der Studie auch das Blut von Influenza-Erkrankten mit akutem Atemnotsyndrom untersucht, die ebenfalls beatmet werden mussten, sowie Blutproben einer gesunden Kontrollgruppe. Im Vergleich zu den Gesunden war die Konzentration der Mikro-RNA-Marker im Blutserum bei COVID-19 deutlich erhöht. Sie unterschied sich aber auch signifikant von den Werten bei Influenza. Die Forschenden wollen nun untersuchen, ob mithilfe der Mikro-RNA-Biomarker eine Prognose des Krankheitsverlaufs möglich ist. Auch könnten Mikro-RNAs neue Ansatzpunkte für eine Therapie gegen COVID-19 bieten.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Dr. Thomas Thum

Kooperationspartner: 

  • Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM)
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)

weitere Informationen: Webseite des Fraunhofer ITEM

RAPID – Risikobewertung bei präpandemischen respiratorischen Infektionserkrankungen

Etablierung verschiedener Detektionsmethoden zum Nachweis von SARS-CoV-2-Infektionen in Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten Geweben verschiedener Spezies

Weitere Informationen folgen.

Ansprechpartner:   Prof. Dr. Wolfgang Baumgärtner & Dr. Vanessa Herder

Kooperationspartner:

  • Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Deutsches Primatenzentrum
  • Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
  • Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie
  • Robert Koch-Institut (RKI)
  • Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

weitere Informationen: Webseite des BMBF

Ausbau der Infektions-Infrastruktur in der COVID-19-Krise

Erfahren Sie hier mehr zu diesem Projekt der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).